„Lasst uns auf einandermal vertagen“

MITTWOCH, 29. MAI 2019
Sitzungssaal der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien, Stiege 8, 2. Stock, Universitätsring 1, 1010 Wien

Der Koordinierungsausschuss für christlich-jüdische Zusammenarbeit widmet sich in der diesjährigen Generalversammlung gemeinsam mit der Katholisch- Theologischen Fakultät der Wiener Gesera.

Die Fakultät hat die Wiener Gesera, also die Zerstörung der Wiener jüdischen Gemeinde 1420/21, durch ein ausweichendes Manöver am 9. Juni 1419 mitbedingt, indem sie die Frage ihrer Stellungnahme zur jüdischen Gemeinde in Wien verschob: „Lasst uns auf einandermal vertagen.“ Die nachweisbare judenfeindliche Haltung der Fakultät wurde durch Gleichgültigkeit verdeckt.

Die Generalversammlung ist gerahmt von
einem Studienvormittag 9.45 – 13.00 Uhr (öffentlich)

„Das christlich-jüdische Verhältnis im 14./15. Jahrhundert in Wien“
In Kooperation mit dem Institut für jüdische Geschichte Österreichs und einer Podiumsdiskussion 18.30 – 20.30 Uhr (öffentlich)

„Lasst uns auf einandermal vertagen.“
Theologie und Judentum im Spannungsfeld von Religion und Politik

So versteht sich die Einladung von Seiten der Katholisch-Theologischen Fakultät als ein Anstoß, dieses Erbe anzunehmen, es zu erforschen und die entsprechenden Folgerungen in allen theologischen Fächern wirksam werden zu lassen: für einen aufrichtigen und von wirklichem Interesse getragenen Umgang und Dialog mit jüdischen Menschen und Gemeinschaften in Wien und darüber hinaus. Denn die „Gleichgültigkeit gegenüber der Zerstörung bedeutet Komplizenschaft“ (Elie Wiesel).

Wir freuen uns auf Sie!

Univ.-Prof. em. Dr. Martin Jäggle
Präsident
des Koordinierungsausschusses
für christlich-jüdische Zusammenarbeit
Univ.-Prof. Dr. Johann Pock
Dekan

Detailprogramm

Studienvormittag:
„Das christlich-jüdische Verhältnis im 14./15. Jahrhundert in Wien“
1. Jüdisch-christliches Zusammenleben im spätmittelalterlichen Wien PD Dr. Birgit Wiedl MAS (9.45-10.30 Uhr)
2. Das Judentum in zeitgenössischen kirchlichen Darstellungen Dr. Markus Himmelbauer (10.30-11.15 Uhr)
Pause 11.15-11.30 Uhr
3. Die "Wiener Gesera" von 1420/21 – Hintergründe, Ablauf und Folgen PD Dr. Eveline Brugger MAS (11.30-12.15 Uhr)
4. Anfragen an die Theologie
ao. Univ.-Prof. Mag.a Dr.in Agnethe Siquans, Bibelwissenschaft,
ao. Univ.-Prof. Mag. Dr. Wolfgang Treitler, Systematische Theologie, Assoz.-Prof. MMag.a Dr.in Regina Polak MAS, Praktische Theologie (12.15-13.00 Uhr)

Abendveranstaltung: 18.30–20.30 Uhr
Begrüßung: Dekan Univ.-Prof. Dr. Johann Pock Künstlerische Einführung:
Musik aus dem Mittelalter
Johannes Ciconia - Una Panthera
Codex Faenza - Un fior gentil (von Antonius Zachara da Teramo) Anonymus um 1420 - Tres doux compains
MUK.blockflötenconsort Pilar Lucía Díaz, Blockflöte Petra Szovák, Blockflöte Dominika Pas, Blockflöte
Szenische Lesung aus dem Sitzungsprotokoll von 1419
Podiumsdiskussion
„Lasst uns auf einandermal vertagen.“
Theologie und Judentum im Spannungsfeld von Religion und Politik
Am Podium: Assoz.-Prof. Dr.in MMag.a Regina Polak MAS, ao. Univ.-Prof. Mag. Dr. Wolfgang Treitler, Univ.-Prof. DDr. Martin Rothgangel und Rabbiner Mag. Schlomo Hofmeister MSc
Moderation: Mag.a Brigitte Krautgartner
Im Anschluss gibt es einen kleinen Empfang (auch koscher) Um Anmeldung wird gebeten: info@christenundjuden.org

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